Gesund durch den Sommer: So schwitzen Sie sich nicht „zu Tode“

23. Juli 2018
Pärchen beim Sommer-Picknick auf grüner Wiese

So schön der Sommer auch ist, für manche Menschen bringen hohe Temperaturen auch Probleme mit sich. Die Sommerhitze stellt gerade für das Herz-Kreislaufsystem eine große Herausforderung dar und kann für Patienten mit Herzproblemen schnell zur Belastung werden. Dies gilt besonders, wenn hohe Luftfeuchtigkeit mit typischen Wärme-Gewittern hinzukommt.

Sommerhitze kann auch gesunde Menschen beeinträchtigen

Die große Hitze kann selbst gesunden Menschen durchaus gefährlich werden. Durch einen Elektrolytmangel wird das Herz aus dem Takt gebracht. Kürzlich erlitt ein Mann Mitte 40 beim Radfahren einen tödlichen Kreislaufkollaps. Studien belegen tatsächlich, dass bei Hitze die Zahl der Herztodesfälle ansteigt. Bei sehr heißen Temperaturen werden der Flüssigkeits- und Salzhaushalt durcheinander gebracht. Dadurch kann es z.B. zu schweren Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzinfarkt kommen.

Besonders bei Temperaturen über 30 Grad läuft die körpereigene Klimaanlage auf Hochtouren: Millionen Schweißdrüsen sondern Flüssigkeit ab, wodurch Verdunstungskälte entsteht und wir Kühlung erfahren. Unser Schweiß enthält viele Mineralstoffe, welche dem Körper bei diesem Prozess entzogen werden. Viele Elektrolyte sind lebenswichtig: Kalium z.B. sorgt dafür, dass das Herz nicht aus dem Takt gerät. Schwitzt man zu viel Kalium oder Magnesium aus, kann es zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfen kommen. Daher ist es zwingend notwendig, in der Hitze ausgeschwitztes Wasser und verlorene Salze zu ersetzen. Ähnliches gilt auch für Sport.
Das bedeutet: Immer ausreichend Trinken, mindestens zwei bis drei Liter am Tag! Menschen, die krankheitsbedingt keine großen Wassermengen zu sich nehmen dürfen, z.B. bei einer Herzinsuffizienz sollten dennoch die Trinkmenge bei großer Wärme leicht steigern. Hier kann es hilfreich sein, sich täglich zu wiegen.
Bei konstantem Gewicht stimmt die Trinkmenge in der Regel.

Die richtige Getränkeauswahl im Sommer

Die verlorenen Mineralien können am besten durch Wasser oder Saftschorlen ausgeglichen werden. Auch eine Gemüsebrühe ist eine gute Alternative. Alkoholische oder stark gezuckerte Getränke sind als Durstlöscher weniger geeignet, ebenso wie zu viel Kaffee oder schwarzer Tee. Diese Getränkte entziehen dem Körper zusätzlich Wasser, was eine erneute Belastung darstellt.

Unerkannte Herzpatienten

Besonders gefährdet sind Personen, die Herz- oder Entwässerungsmedikamente einnehmen müssen, ebenso Menschen, die gar nicht wissen, dass sie herzkrank sind! Manchmal kompensiert der Körper eine sich langsam entwickelnde Herzerkrankung über Jahre hinweg gut. Mit Eintritt einer extremen Belastung– wie eben der Sommerhitze – kollabiert der Patient wegen eines unentdeckten Herzproblems jedoch plötzlich.
Wenn es warm ist, schwitzen wir nicht nur mehr, auch unsere Blutgefäße weiten sich. Hierdurch kann der Körper zusätzlich Wärme abgeben. Gleichzeitig sinkt der Blutdruck und es kann zu Kreislaufstörungen kommen. Für Blutdruckpatienten gilt: In den Sommermonaten regelmäßig Blutdruck messen und die Medikamente nach ärztlicher Rücksprache gegebenenfalls anpassen.
Bei hohen Temperaturen hilft es auch, das Essverhalten zu ändern. Es ist besser, mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Gut verträglich ist leichte Kost mit Obst und Gemüse, wie bei der mediterranen Küche. Bewegung ist natürlich auch im Sommer grundsätzlich gut – auch für ältere Menschen und Herzpatienten. Hier sollten die sportlichen Aktivitäten auf die kühleren frühen Morgenstunden oder den späten Abend verlegt werden.

Tipps, um die heißen Sommertage unbeschadet zu überstehen

• Sport und anstrengende körperliche Arbeit auf die Morgen- oder Abendstunden legen
• Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
• Viel Wasser oder Fruchtsaftschorle trinken
• Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und sehr süße Getränke sind als Durstlöscher ungeeignet
• Auf sehr kalte Getränke verzichten
• Kreislaufbelastung durch fette und schwer verdauliche Speisen meiden

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